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Aller Wind der Welt
Arco | Galleria Civica G. Segantini
12 oktober - 1 dezember 2013

Kuratoren Veronica Caciolli, Denis Isaia, Federico Mazzonelli
In zusammenarbeit mit Mart Museo di arte moderna e contemporanea di Trento e Rovereto

Dieses Projekt ist das Ergebnis einer 2008 begonnenen Konzeptarbeit und besteht aus der Bestandsaufnahme und Klassifizierung aller Winde weltweit mittels einer Langzeitstudie, für die sowohl wissenschaftliche als auch volkstümliche Quellen herangezogen wurden. Um Winde, die nicht greifbar sind, sondern nur durch ihre physikalische Kraft wahrgenommen werden, ranken sich oft volkstümliche Vorstellungen. Da Wind Luft ist, ist er nicht unmittelbar zu sehen. Was wir sehen, sind nur die Phänomene, die der Wind erzeugt. Das Hauptziel dieses Projekts ist es, eine Art Porträt von jedem Wind zu erstellen. Die erste Phase beinhaltet einen Besuch der Orte, an denen sich die Auswirkungen der Winde am intensivsten manifestieren, sowie die Schaffung von Monolithen mit Erde, die vom jeweiligen Ort stammt. Diese Monolithen, die sich durch ihre Konsistenz und Farbe unterscheiden, trocknen auf natürliche Weise vor Ort, wobei sie für einen gewissen Zeitraum dem entsprechenden Wind ausgesetzt und durch dessen Auswirkungen geformt werden. Nach Ablauf dieses Zeitraums nehmen die Skulpturen aufgrund der vom Wind hervorgerufenen Erosion unterschiedliche Formen an. Bei einigen ist die Erosion deutlich sichtbar, bei anderen ist sie weniger ausgeprägt oder sogar überhaupt nicht wahrzunehmen. Das Endergebnis ist absolut unvorhersehbar und unwiederholbar. Diese Figuren werden zu Zeugen, die aus eigener Erfahrung berichten.
Bis heute wurden 140 Winde katalogisiert: Jedem Wind wurde eine Landschaft zugeordnet, die als Kupferstich reproduziert wurde.
Die Ausstellung in der Städtischen Galerie G. Segantini repräsentiert eine neue Etappe dieses potenziell unendlichen „Work in progress“. In unterschiedlichen Zonen des Gardasees stellte der Künstler eine Reihe von Monolithen auf, um einige der vielen Winde zu „greifen“, die an den Ufern des Sees und über das Wasser wehen: die Ora, der Pelér oder Vento, der Ponal, der Ander, die Vinessa, der Montes, der Bali und der Gardesana. Weitere, der Katalogisierung entgangene Winde sind Boaren oder Boarno, Pezzocchero, Vicentina, Fasanella, Toscolano, Suer, Sancarlino und Avreser. Sie wurden nicht katalogisiert, vielleicht weil sie nicht existieren oder vielleicht weil es in der Natur des Winds liegt, zu entfliehen.

Alessandro Piangiamore wurde 1976 in Enna geboren. In seiner Vita sind mehrere Einzelausstellungen bei öffentlichen und privaten Einrichtungen wie GAMeC in Bergamo und der Stiftung Fondazione Brodbeck in Catania sowie in diversen Kunstgalerien wie Magazzino und Paolo Bonzano in Rom und Tiziana De Caro in Salerno verzeichnet. Bei den Sammelausstellungen erwähnenswert sind die 20. Biennale in Sélestat unter den Kuratoren Marc Bembekof und Julien Fonsaq (2013), Re-generation unter den Kuratorinnen Ilaria Gianni und Maria Alicata (MACRO, Rom, 2012), Smeared with the Gold of Opulent Sun unter Kurator Chris Sharp (Nomas Foundation, Rom, 2012), Mutiny seemed a probability (Fondazione Giuliani, Rom, 2011) sowie T2 – Le 50 Lune di Saturno unter Kurator Daniel Birnbaum (Castello di Rivoli, Rivoli, 2008).

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