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Segantini. La memoria delle immagini (dt. Segantini - die Erinnerung der Bilder)
Bearbeitet von Alessandra Tiddia - In Zusammenarbeit mit MART Museo di arte moderna e contemporanea di Trento e Rovereto (Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Trient und Rovereto)
MAG Arco, Galleria Civica G. Segantini
Bis Sonntag 9. Juni 2013
Was macht den Erfolg eines Künstlers aus? Sein Talent, die Qualität seiner Werke. Sicherlich sind das ausschlaggebende Faktoren, aber ebenso wichtig ist die Bekanntheit und Verbreitung seiner Werke.
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Giovanni Segantini, riproduzione Frühling - Primavera sulle Alpi, 1897, stampa fotomeccanica, Rovereto Mart

Aus diesem Grund wurden zwischen Ende des 19. und Anfang des 20. Jh.s beispielsweise die großen internationalen Kunstausstellungen veranstaltet. Sezessionen entstehen vor allem als Organisationen, die in der Lage sind, jüngeren Künstlern, die in den offiziellen Galerien nicht vertreten sind, Ausstellungsbereiche zu bieten.

Ein weiteres entscheidendes Instrument repräsentieren die Kunstausgaben – von den Ausstellungskatalogen bis zu den Monografien. Die wichtigsten europäischen Verlage vom Anfang des Jh.s veröffentlichen nicht nur die Monografien der alten Meister, sondern auch die der zeitgenössischen Künstler. Mittels des Werts des kritischen Textes, aber vor allem durch die Qualität der veröffentlichten Bilder sorgt die Monografie dafür, dass ein Künstler sich durchsetzt, ja zuweilen für dessen großen Durchbruch.

Der technologische Fortschritt fördert die Verbreitung von Reproduktionen von Meisterwerken anhand der kontinuierlichen Innovation von Foto- und Drucktechniken sowie Techniken zur mechanischen Vervielfältigung, die als Fotogravüre, Heliogravüre, Lichtdruck, Kollotypie oder Zinkätzung usw. bezeichnet werden, ermöglicht jedoch vor allem den Übergang von der Fotografie zur Druckvervielfältigung in Schwarz-Weiß und Farbe.

Dabei handelt es sich um einen revolutionäre Übergang für die Wahrnehmung des Werks, die den Markt der Bildreproduktion, des Vorläufers der heutigen Poster oder in der digitalen Ära der vom Internet herunterladbaren Bilder, eröffnet und erweitert.

Die Ausstellung zeigt eine Reihe fotografischer Bilder und fotomechanischer Reproduktionen der Werke Giovanni Segantinis, die in den Sammlungen des Mart und im Archiv Vittore Grubicy und Benvenuto Benvenuti, das ebenfalls beim Mart eingerichtet ist, aufbewahrt werden. Zu sehen sind zudem Postkarten, bei denen es sich um Einzelstücke handelt, die Segantinis Söhne Gottardo und Mario, die für lange Zeit die Vervielfältigungsrechte am väterlichen Werk hatten, mittels der Radierungstechnik realisierten. Die Reproduktionen seiner Werke waren nicht nur für die Verwendung in Kunstkatalogen bestimmt, sondern auch für den Verkauf von losen Bildern oder der Erstellung eines Luxusalbums.

Ausgehend von der engen Verbindung zwischen dem Kritikerfolg eines Autors und seinen Reproduktionsmethoden beabsichtigt die Ausstellung, eine Überlegungen nicht nur zum Thema der Aufwertung von Künstlern oder der Reproduzierfähigkeit des Kunstwerks anzuregen, sondern sich mit moderneren Thematiken im Zusammenhang mit den Konzepten öffentlicher Umlauf, freies Kunstwerk und Open Source auseinanderzusetzen, die heute, in der Ära von Wikipedia, einer richtigen Enzyklopädie mit Informationen, Texten und Bildern mit frei gestaltbaren sowie frei zugänglichen Inhalten zunehmend öffentlich sind.

Die Ausstellung möchte auch eine aktive Rolle bei der Weiterführung der Maßnahmen zur Aufwertung und Verbreitung von Segantinis Werk einnehmen und sich der Konfrontation mit den Werken in ihrer endgültigen Fassung nicht nur anhand der Ausstellung dieser Zeugnisse öffnen, sondern auch mittels Aktivitäten auf Wikipedia, bei denen die Texte bezüglich einiger für die Ausstellung und die Online-Veröffentlichung der ausgestellten Reproduktionen wichtiger Schlüsselworte aktualisiert werden, wodurch zukünftige Vergleiche, Recherchen und Studien gefördert werden.

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