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Altitudini della visione (Erhabene Aussichten). Abstufungen und Übergänge der Landschaft von den Alpen zum Gardasee | Fotografie 1880-1930
Kuratorin Layla Betti
MAG Riva del Garda, Museo
Bis Sonntag 5. November 2017
Eröffnung
18. März 2016 | 18.00 Uhr
+7

Die Ausstellung lässt ihren Besuchern in Bildern den Weg von den höchsten Gipfeln der Alpen zu den lieblichen Gestaden des Gardasee nachvollziehen. Gezeigt wird dabei eine Auswahl von Bildern aus den Archiven des MAG, aber auch der im Jahr 1912 entstandene Film Bellezze Italiche. Trento e dintorni von Pietro Marelli, der von der Fondazione Cineteca Italiana vollständig restauriert wurde.
Die Ausstellung Altitudini della visione ist in vier thematische Sektionen eingeteilt. Die Bilder werden teilweise in Leuchtkästen, teilweise auf Pulten ausgestellt, der Verlauf entspricht den ideellen Etappen des Abstiegs vom Hochgebirge herab zum See.

Ein stilles Zwiegespräch mit der Sonne
Die erste Etappe des Reisewegs dokumentiert die Welt der Gletscher und der schroffen Gipfel zwischen 3900 und 1500 Metern Meereshöhe. Die Bilder erzählen eindrucksvoll, wie der Reisende der vorletzten Jahrhundertwende diese Welt der hohen Berge erlebte. Neben den Bildern des aus Biella stammenden Vittorio Sella haben viele große Landschaftsfotografen danach gestrebt, das Majestätische dieser Landschaft einzufangen. Unter ihnen finden sich Namen wie Alois Beer, der zwischen 1900 und 1910 die Region bereiste, der Maler und Kupferstecher Friedrich Würthle, der bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein Fotostudio in Innsbruck eröffnete, aber auch der Meraner Leo Bahrendt und der Innsbrucker Franz Gratl. Ihre Bilder lassen einen Kosmos beeindruckender Bergwelten vor dem Betrachter auferstehen, die Eiswelten der Gletscher des Ahrntals, der Belluneser Dolomiten und der Brenta, aber auch zeitgeschichtliche interessante Momente, wie die Eröffnung der Stilfser Joch Straße im Herbst 1925.

Die ersten bewohnten Zentren
Direkt unterhalb der Gipfel siedelt die Ausstellung die Welt Gebirgsseen, wie etwa in Toblach oder Misurina, und der ersten Bevölkerungszentren an, die dem Besucher der Zeit zwischen 1880 und 1930 als bescheidene Ortschaften erschienen sein müssen. Umrahmt von der Pracht der Dolomiten erscheinen hier heutige Zentren, wie Cortina d’Ampezzo, Pninzolo und Bruneck als kleine Bergdörfer. In diesem Segment der Ausstellung werden unter anderem Bildserien des Bozener Fotografen, von Bernard Johannes und die Eindrücke von Giovanni Battista Unterveger einander gegenübergestellt. Letzterer realisierte zwischen 1881 und 1882 eine Sequenz von Landschaftsbildern aus dem Trentino im Auftrag des SAT (Società degli Alpinisti Tridentini, der Trentinischer Alpenverein).

Die Talsohle
Immer weiter hinab verläuft der ideelle Weg der Ausstellung bis hinab in die Talsohlen. Die Landschaftspanoramen der Region sind ausgesprochen vielfältig: Die Terrassen des Cembratals, fotografiert von den Brüdern Pedrotti, die charakteristischen Landschaften rund um Levico sowie den Tobliner und den Kalterer See stehen in starkem Kontrast zu den schroffen Felsen des Sarcatals.  In diesem Segment der Ausstellung sind auch die größeren Zentren der Region vertreten, wie Bozen, Meran und Trient. Ausgangspunkt der Betrachtung sind in dieser Gruppe von Exponaten das Leben in den Ortschaften und ihre Beziehung mit den sie umgebenden Bergen. Dabei entsteht ein spezifischer visueller Dialog zwischen den eindrucksvollen Bergketten, wahrgenommen aus der Perspektive des sie von unten Betrachtenden, und dem malerischen Liebreiz der Täler. Auch hier sind besonders Arbeiten G.B. Unterveger, Alois Beer und Friedrich Würthle vertreten.

Ein Schauspiel voller Reichtum und Anmut
Der Reiseweg in Bildern nimmt seinen Abschluss schließlich an den Ufern des Gardasees, wo die alpine Landschaft von den nördlichsten Ausläufern der mediterranen Macchia abgelöst wird. Der Fels erscheint hier in gänzlich anderer Gestalt, neben der Morphologie des Geländes und der sich deutlich unterscheidenden Vegetation hat dabei auch das unverkennbare Licht des Südens einen maßgeblichen Einfluss. Diese letzte Etappe der Ausstellung wird vor allem in Bildern erzählt, die das Photogiob in Zürich dem MAG zur Verfügung gestellt hat. Die Fotografien sind überwiegend am Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden und von einem regelrechten Entdeckergeist geprägt, der ihnen fast schon topographische Züge verleiht. Hier finden sich einige Panoramen von Alois Beer aber auch die Gegend um Nago in Aufnahmen von Giorgio Sommer, deutlich erkennbar ist hier auch die Bahnlinie von Mori nach Arco zur Rechten.

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