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Die Wunde der Schönheit. Alberto Burri und der Grande Cretto di Gibellina
Kuratiert von Massimo Recalcati
MAG Riva del Garda, Museo
Bis Sonntag 3. November 2019
Eröffnung: 21. Juni 18.30 Uhr
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Alberto Burri, Grande Cretto Gibellina, 1985-2015, Gibellina (Trapani). Fotografia di Aurelio Amendola prima del completamento dell'opera, 2011 ©Aurelio Amendola. Courtesy Magonza, Arezzo

In Zusammenarbeit mit Mart Museo di arte moderna e contemporanea di Trento e Rovereto

Das MAG in Riva del Garda dokumentiert den künstlerischen Weg von Alberto Burri, ausgehend vom größten Land-Art Kunstwerk der Welt

Alberto Burri wurde mit einer Arbeit im Rahmen des Wiederaufbaus des 1968 von einem Erdbeben zerstörten Valle della Belice beauftragt. Er beschloss, sein Projekt über den Trümmern der Stadt Gibellina zu errichten und damit das größte Land Art Kunstwerk der Welt zu schaffen. Der Künstler bedeckte den Ort mit einem “weißen Leichentuch”; einem riesigen Betonguss, der die Überreste der Stadt enthält und gleichzeitig in Teilen ihren alten Grundriss nachzeichnet.

Die Wanderausstellung La ferita della bellezza. Alberto Burri e il Grande Cretto di Gibellina wurde von Massimo Recalcati unter der wissenschaftlichen Koordination von Alessandro Sarteanesi kuratiert und vom Magonza Verlag produziert und realisiert.

Nachdem die Ausstellung bereits in den Räumlichkeiten des Museo Carlo Bilotti in der Orangerie der Villa Borghese in Rom zu sehen war, ist sie nun vom 22. Juni bis 3. November 2019 in einer Zusammenarbeit des Mart Museo di arte moderna e contemporanea di Trento e Rovereto und des MAG in Riva del Garda zu Gast.
Ausgehend von der groß angelegten Arbeit des Grande Cretto von Gibellina greift die Ausstellung eine exemplarische Auswahl von Werken auf, die in der Interpretation von Massimo Recalcati alle in Bezug zu jener Poesie der Verwundung stehen, die das gesamte Schaffen des Künstlers durchzieht: Risse, Brüche und Verbrennungen, eingraviert in die verwendeten Materialien. Dabei werden auch unveröffentlichte grafische Arbeiten gezeigt, die einen Prozess von spirituellem Charakter erkennen lassen.

Höhepunkt des Ausstellungsparcours sind die Schwarz-Weiß-Fotografieren von Aurelio Amendola. Der Fotograf, der mit einer Auswahl von Bildern die Arbeit Burris und seinen kreativen Prozess dokumentiert, hat seinen Bilderzyklus in zwei Etappen realisiert. Die Aufnahmen entstanden 2011 und  2018, nach dem das Werk 2015 schließlich fertig gestellt worden war. Ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist das Video Il Grande Cretto di Gibellina von Petra Noordkamp, das 2015 produziert und präsentiert wurde. Der Film wurde außerdem im Guggenheim Museum in New York anlässlich der großen Retrospektive The Trauma of Painting gezeigt. Die Ausstellung wird vervollständigt mit einigen veritablen Meisterwerken des Künstlers, etwa den Sacchi, den Catrami und den Plastiche sowie einer Auswahl grafischer Arbeiten, die alle die Lesart des versierten Psychoanalytikers untermauern.
«Da ist eine Wunde, die überall ist, die überall zittert. Ein Schock, eine Qual, ein Sturz in unendliche Abgründe» schreibt Recalcati. «In den Legni (Hölzern) entsteht die Verletzung durch das Feuer und die Verkohlung des Materials, zeigt sich aber vor allem in jenem Rest, der die Verbrennung überlebt. In den Combustioni (Verbrennungen) wird das Zerfallen des Materials, die Manifestation seiner geradezu menschlichen Brüchigkeit, seine radikale Verletzlichkeit mit großer poetischer und formaler Ausgewogenheit gespiegelt. Ebenso in den Plastiche (Kunststoffen), wo immer wieder Feuer eingesetzt wird, um einem schwachen, inkonsistenten Material Leben und Tod einzuhauchen. "

Anlässlich der Ausstellung wird vom Verlagshaus Magonza ein gewichtiger, großformatiger und hochwertig produzierter Band herausgegeben, der unveröffentlichte Zeugnisse und Recherchen zu Alberto Burri, seinem Werk und dem Grande Cretto di Gibellina enthält. Ein neuer Text von Massimo Recalcati reflektiert die weitere Entwicklung der Forschung, ergänzt durch Beiträge von Kunsthistorikern wie Gianfranco Maraniello und Aldo Iori.

Die Ausstellung wurde von der Fondazione Palazzo Albizzini Collezione Burri, der Region Sizilien, der Gemeinde Gibellina und der Fondazione Orestiadi ermöglicht.

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